23 Jun 2015


Aufnahmekonzert in der Gläsernen Manufaktur

16. Juni 2015 – welch außergewöhnlicher Abend in der Gläsernen Manufaktur: Wolfgang Amadeus Mozart, der Pianist Rudolf Buchbinder, die Sächsische Staatskapelle und die Berührung mit Perfektion.
Die Freunde der Staatskapelle waren eingeladen zu einem in vielerlei Hinsicht besonderen Konzert an diesem besonderen Ort. Zu TV- bzw. DVD-Aufnahmen nämlich in Studio- und doch fast privater Atmosphäre für drei Mozart-Klavier-Konzerte in d-Moll, B-Dur und C-Dur.
Zu hören waren ein technisch perfekter Rudolf Buchbinder, souverän, gut gelaunt, charmant und eine Staatskapelle mit einem fast unwirklich reinen Klang. So mochte es zumindest der genießende Musik- und Staatskapellenliebhaber empfunden haben. Die kritische, scheinbar alles wahrnehmende Stimme allerdings meldete sich am Ende eines jeden der drei Konzerte aus dem berühmten Off zu Wort. Dann nämlich ließ der Aufnahmeleiter mit freundlicher Bestimmtheit Takte und Passagen wiederholen – denn hier, hatte er notiert, war eine Stimme zu laut, dort die Einsätze nicht harmonisch – bis auch er den perfekten Klang im Ohr hatte. Die Freunde der Staatskapelle durften live miterleben, wie Rudolf Buchbinder und Orchester mühelos in jeden beliebigen Takt eintauchten, als seien sie gerade im Fluss eines Satzes.
Während die Ohren genossen, konnten die Augen sich mit der außergewöhnlichen Kulisse beschäftigen, mit den über den Köpfen schwebenden glänzenden Karossen, dem schwarzen, polierten Flügel, mit einer Umgebung aus Licht und Glas, mit dem langen Schwenkarm der Kamera, der ruhig über den Konzertbesuchern vor und zurück glitt.
Ein Abend, an dem alles passte. Eine „schaffige“ Umgebung, in der gewöhnlich sichtbar gearbeitet wird und die doch glänzend und gläsern ist. Musiker, die in schwarzem Anzug und gelber Staatskapellen-Krawatte oder schwarzem Kleid ein festliches Konzert spielten und doch durch die Aufnahmesituation für die Besucher spürbar war: hier wird gearbeitet.