17 Jun 2017


Buletten mit Musik – zu Gast beim 10. „Klassik picknickt“

Die Mischung aus Klassikgenuss und lockerer Picknickatmosphäre zog mich mit rund 10.000 anderen Menschen zur Cocker-Wiese.

Stimmung und Wetter waren gut, all die bunten Decken, Stühle und Körbe gaben ein schönes Bild ab. Mein Tribünen-Platz war weit vom Geschehen auf der Bühne entfernt, allerdings gab es Leinwände und akustische Verstärkung, damit Bild und Ton bei allen Besuchern ankommen.

Beim 10. „Klassik picknickt“ stand Placido Domingo zum ersten Mal am Pult der Dresdner Staatskapelle.
Er beginnt dramatisch mit der Ouvertüre zu Verdis „La forza del destino“. Es folgte Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1b-Moll, kraftvoll gespielt von Denis Matsuev, dem Capell-Virtuos der nächsten Saison. Das war viel mehr als nur ein Trost für die Absage Lang Langs, und die Jazz-Improvisation als Zugabe zeigte seine Vielseitigkeit und erzeugt Vorfreude auf weitere Konzerte mit dem Pianisten.
Anschließend hörten wir Bizets „Carmen“-Suite und Tschaikowskys „Capriccio Italien“, musikalische Leckerbissen, die gut zu den gefüllten Picknick-Körben passten.

Axel Brüggemann hat den Abend launig moderiert und dabei wie gewohnt provoziert. Kauen, Sprechen und Lachen – alles Gesunde für die Gesichtsmuskulatur tat er gleichzeitig. Wenn kein Tisch da ist, gelten auch keine Tischsitten, dachte er sich und trank auch gleich aus den Weingläsern der Gäste.
Als Zugabe schenkte uns Placido Domingo die Zarzuela „La leyenda des beso“, die „Legende vom Kuss“ mit operettenhaften Klängen. Nach den Schlussakkorden mischt sich der Applaus mit dem ersten Knallen eines schönen Feuerwerks, das über der VW- Manufaktur goldenen Regen und bunte Blumen an den Abendhimmel zauberte.

Fröhlich und beschwingt gehe ich nach Hause und behalte den Abend in bester Erinnerung.


Kerstin König

Bilder: Staatskapelle Dresden